Im Frühjahr oder Herbst an den Gardasee zu fahren ist rein wettertechnisch ein reines Lotteriespiel. Es ist nicht unwahrscheinlich dort eine komplett verregnete Zeit zu verbringen.
Dieses Jahr sollten wir allerdings einmal Glück haben und eine komplett sonnige (wenn auch kalte) Woche erleben dürfen.

Die Anreise aus der Mitte Deutschlands (nähe Frankfurt am Main) mit dem Auto gestaltet sich länger als ich mir das vorgestellt habe. Schließlich ist der Gardasee ja im Norden Italiens und ein früherer Trip in die Toscana ließ sich auch ganz gut fahren.

Nachdem über lange Wochenenden (hier: Ostern) die Autobahnen gerne mal etwas voller sind, entschieden wir uns dazu schon am Abend loszufahren und die freien Autobahnen in der Nacht zu nutzen.
Wenn man sich bei solchen längeren Fahrten mit dem Fahren abwechseln kann, ist diese "Taktik" durchaus zu empfehlen.
Völlig ohne Stau kamen wir bereits nach ca. 9 Stunden Reisezeit um ca. 6Uhr am Morgen in unserem Zielort Malcesine in Italien am Gardasee an.

Belohnt wurden wir durch einen herrlichen Sonnenaufgang, den wir direkt am See und etwas oberhalb auf dem Berg (Monte Baldo) genießen konnten.

Reise Frankfurt/Main -> Gardasee (Malcesine)



Autobahn in der Nacht (A3 bei Würzburg) Ein Blick aus dem Fahrzeug in das Fahrzeug. Sonnenaufgang am Gardasee (Malcesine) Gardasee am Frühen Morgen (Malcesine)

Auch wenn man so ein riesiges Wetterschwein hat, darf man nicht (wie ich) dem Irrglauben verfallen, dass einen im Freien angenehm warme Temparaturen umgeben. Nein, ein Ausflug ins Wasser ist leider auch nicht drin.

Dennoch kann man bei gutem Wetter auch im Frühjahr den Garadsee und die tolle Landschaft überaus genießen.
Ein Ausflug auf den Monte Baldo (Seilbahn fährt täglich von 09-16 Uhr - hier gibt es den Fahrplan und Tarife!) bringt den besten Ausblick, den man meiner Meinung nach auf den Gardasee erhaschen kann.
Ich war bereits auf einigen Bergen und liebe die Aussicht und dieses erhabene Gefühl, ganz oben zu stehen, ob im Winter beim Skifahren oder auch im Sommer. Den Ausblick vom Monte Baldo aus auf den Gardasee empfand ich allerdings als etwas ganz Besonderes.
Seht aber selbst:

Der Monte Baldo - Ausblick von Oben



Da es mich allerdings immer noch vor Kälte schüttelt, wenn ich an den sehr windigen Spaziergang auf dem Berg denke, hier meine klare Empfehlung: Zieh Dich richtig winterfest an. Das schöne Wetter (wir hatten ca. 15° und Sonne) trügt. Mit T-Shirt, Hemd, Pulli und Fleecejacke war mir immer noch eisekalt und der Wind peitschte so richtig ins Gesicht. Skibekleidung hätte den Ausflug noch angenehmer gemacht :-)

Ein weiterer Tipp, um die wunderschöne Landschaft und Gegend am Gardasee etwas besser kennen zu lernen ist die Überfahrt mit der Fähre von Torri del Benaco aus.
Bei sonnigem Wetter, kann man hier bestens das türkisblaue sehen und von der Mitte des Sees aus, auf die Ufer blicken.
Die urige Fähre bietet Platz für einige PKWs und oben auf Deck Plätze im Freien und einen überdachten Bereich. Hier findest Du die Fahrpläne.

Fähre von Torri del Benaco nach Maderno



Für die schwindelfreien Nasen unter euch, ist der nächste Aussichtspunkt ein absolutes Muss. Alleine die Anreise über serpentinenartige Straßen ist sehenswert und erfordert (bei Mitfahrern im Auto) einen gemäßigten Fahrstil :-). Die Schauderterrasse in Tremosine sul Garda bietet einen wunderbaren Ausblick über Landschaft und See und ist eine hervorragende Möglichkeit, den nördlichen Teil des Sees von der anderen Seite zu betrachten (wenn man zuvor auf z.B. auf dem Monte Baldo war).

Der Name lässt es vielleicht bereits erahnen. Man muss nicht unbedingt komplett schwindelfrei sein, Angst vor Höhen ist beim Betreten der frei aus dem Berg schauenden Schauderterrasse aber auch nicht gerade dienlich.

Leider hatten wir bei unserem Besuch mit der Sonne kein Glück, aber die Bilder lassen dennoch die gute Aussicht erahnen.

Schauderterrasse in Tremosine sul Garda



Falls Du bis hierhin durchgehalten hast und dich fragst: "Der war in Italien und hat bislang kein Wort über's Essen verloren?". Ich liebe gutes Essen mindestens genauso sehr wie das Reisen, die Natur und die verschiedenen Landschaften und Kulturen.
Allerdings bin ich der Meinung, dass man in Italien nicht viele Worte über das Essen verlieren muss. Das Land der Pasta und Pizza bietet kulinarisch für Jeden etwas. Auch wer Fisch und Meeresfrüchten nicht ganz abgeneigt ist, findet hier die ein oder andere Delikatesse.
Hier gilt die Devise: Geh' in ein Restaurant, das Dich anspricht und schaue auf die Speisekarte. Wie überall sind meist die überlaufenen Gastwirtschaften an den zentralen Toursitenpunkten nicht unbedingt die Besten und spiegeln nicht immer das wieder, was das Land tatsächlich zu bieten hat. Schaue ruhig mal 2-3 Straßen weiter. Wie überall entdeckt man hier häufig die besseren Lokalitäten.

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